Unglaublich: In diesem Jahr feiert Colored Glasses bereits sein zwanzigjähriges Bestehen! 20 Jahre Engagement für die Schaffung einer vielfaltsbewussten und diskriminierungssensiblen Welt, 20 Jahre Einsatz für eine gemeinsamen Vision, 20 Jahre mit- und voneinander Lernen und 20 Jahre voller schöner, inspirierender, augenöffnender und bunter Momente – das sollte ein Grund zum Feiern sein!

Zu diesem runden Geburtstag wurden Colored Glasses und die vielen Menschen hinter dem Bildungsprogramm mit einem ganz besonderen Sommerfest hochleben gelassen. Am 17. September war es so weit: In der „Alten Wache“, der YFU-Geschäftsstelle in Hamburg, kamen Ehrenamtliche, Alumni, Kooperationspartner*innen und Unterstützer*innen von Colored Glasses zusammen, um ein wundervolles Fest miteinander zu feiern. Auch aus dem Vorstand von Colored Glasses und YFU waren viele Mitglieder angereist, ebenso wie drei Hamburger Politiker*innen (Dr. Matthias Bartke von der SPD, Katharina Beck von den Grünen und Ria Schröder von der FDP), die Colored Glasses beglückwünschen und auch im Rahmen der Kampagne „Zurück in die Welt“ mit YFU näher ins Gespräch kommen wollten.

Selbstverständlich fand das Fest in Corona-angemessenem Rahmen statt – so galt für die Veranstaltung neben den üblichen Hygienemaßnahmen zusätzlich die 3G-Regel, sodass die Gäste sich sicher und unbeschwert bewegen und einander begegnen konnten.

Von Anfang an war die Atmosphäre sehr lebendig. Viele der Anwesenden hatten sich lange nicht gesehen. Während die Gäste nach und nach eintrudelten, wurde die Zeit daher genutzt, sich mit „alten Bekannten“ auszutauschen und auch neue Menschen kennenzulernen.

Als alle angekommen waren, wurden die Jubiläumsgäste herzlich von Sara Klingebiel und Lena Lorenzen aus dem Colored-Glasses-Vorstand begrüßt. Auch YFU-Geschäftsführer Knut Möller hieß die Anwesenden herzlich willkommen. Seine sehr wertschätzende Rede machte deutlich, wie wertvoll die Arbeit von Colored Glasses und der Einsatz der ehrenamtlichen Mitarbeitenden für YFU und die Gesellschaft ist. 

Anerkennende Worte an Colored Glasses und auch an YFU, als Organisation hinter dem Bildungsprogramm, kamen auch aus der Politik. Die interkulturellen Lernerfahrungen im Klassenzimmer durch Colored Glasses, wie auch im Schüleraustausch durch YFU, seien von großer Bedeutung. 

Die Geschichte von Colored Glasses ließen zwei Rednerinnen wieder aufleben: Julika Bake aus dem YFU-Vorstand berichtete sehr lebendig von den Anfängen von Colored Glasses. Sie war am Aufbau des Bildungsprogramms maßgeblich beteiligt. Yvonne Adam aus dem Colored-Glasses-Vorstand nahm uns mit auf eine bunte Zeitreise durch die vergangenen 20 Jahre. 

Im Anschluss an die Festreden gab es bei einem leckeren und vielfältigen Buffet viel Zeit für tolle Gespräche. Zwischendrin hatten die Anwesenden Gelegenheit, ein wenig „Colored-Glasses-Luft“ zu schnuppern. Sie konnten dem Bildungsprogramm im Rahmen von sogenannten „Pointmakern“, kürzeren Ausschnitten aus dem Workshop-Konzept von Colored Glasses, ganz praktisch begegnen. Bis spät abends wurde gelacht, es wurden interessante Gedanken ausgetauscht und Anekdoten erzählt. Und so wird dieser bunte Tag sicher vielen noch lange in Erinnerung bleiben.

Colored Glasses Workshop an der Rütli-Schule

Wenn ich mich richtig erinnere, dann habe ich von Berit Jenss auf einer YFU-Tagung zum ersten Mal von Colored Glasses gehört. Berit ist eine der Mitautor*innen des ersten deutschen Schulungskonzeptes, welches passender Weise in dem Jahr geschrieben wurde, in dem ich aus dem Austauschjahr zurückgekommen bin und anfing, mich bei YFU zu engagieren. Kaum zu glauben, dass dies nunmehr 20 Jahre zurückliegt und Colored Glasses Jubiläum feiert.

Ich bin sehr dankbar dafür, während meines Studiums aktiv an Workshops in Bayern mitgewirkt und Bayern als Regionalvertreter für Colored Glasses vertreten haben zu dürfen. Die Zusammenarbeit mit den anderen Teamenden, den Schulen und Lehrkräften sowie die Arbeit mit den Schüler*innen haben mir immer sehr viel Spaß bereitet.

Gern erinnere ich mich an unzählige Aha-Erlebnisse von Teilnehmern im Klassenraum, Missverständnisse beim Brücken-Bauen, beim Mau-Mau Spielen und auch an die oft angespannte Atmosphäre bei „Just Do it“, die sich teils erst bei der Auswertung der Simulation wieder löste. Ebenso erinnere ich mich noch sehr gern an die Tagungen mit dem Colored Glasses Leitungsteam und den Vertreter*innen aus den anderen Regionen.

Wenn ich jedoch ein Erlebnis auswählen soll, dann war dies ein Workshop mit Lehrkräften an der Rütli-Schule in Berlin im Schuljahr 2006/ 2007. Im März des gleichen Jahres erlangte die Schule bundesweite Aufmerksamkeit aufgrund zunehmender Gewalt und Hilflosigkeit von Lehrkräften, was die damalige Rektorin dazu veranlasste, einen „Hilferuf“ an den Berliner Senat zu richten.

Die Geschichte und die Hintergründe wurden damals auch bei Colored Glasses diskutiert und es kam die Idee auf, unser Konzept dort mit den Lehrkräften zu teilen. Zu der Zeit wurden die Workshops noch fast ausschließlich an Gymnasien angeboten, es wurde aber schon länger angestrebt, auch andere Schulen gezielt anzusprechen.

Dank der Kooperationsbereitschaft der Rütli-Schule und der Vermittlung von YFU wurden wir dazu eingeladen, einen Workshop mit den Lehrkräften durchzuführen, was für uns als Teamende sowohl spannend wie auch herausfordernd und für mich persönlich eine große Lernerfahrung war. Unser Konzept wurde damals von den Lehrkräften positiv aufgenommen, es gab jedoch auch viel Skepsis, ob dies auch mit weniger motivierten oder weniger leistungsstarken Schulklassen funktionieren würde, gefolgt von sehr viel konstruktivem Feedback und Verbesserungsvorschlägen, welches wir an YFU und das Colored Glasses Leitungsteam weitergeben konnten.

Auch wenn zumindest damals keine weiteren Workshops an der Rütli-Schule gebucht wurden, so hoffe und glaube ich jedoch, dass es ein wichtiger Schritt war, um Colored Glasses noch besser und vielseitiger zu machen.

Umso mehr freue ich mich, dass Colored Glasses nun seinen 20. Geburtstag feiert und über die Jahre gezielt auch andere Schulformen angesprochen und sich fortlaufend weiterentwickelt hat.

Ein großer Dank an alle, die Colored Glasses zu dem gemacht haben (und machen), was es ist. Und ein großer Dank ans Organisationsteam, für das Sammeln von unseren Geschichten.

Ich bin stolz darauf, ein Teil von Colored Glasses zu sein.

Finn
Workshopleiter und Colored Glasses Regionalvertreter Bayern 2005 – 2010


Ein herzliches Dankeschön an Finn, der seine Colored-Glasses-Geschichte anlässlich des 20. Jubiläums unseres Bildungsangebots geteilt hat!

Colored Glasses benötigt Deine Stimme und Unterstützung: Gemeinsam Großes bewegen – noch bis zum 19. Mai!

Am 21. April 2021 ist der Startschuss zum Crowdfunding-Contest von MITWIRKEN gefallen, an dem in diesem Jahr auch Colored Glasses teilnehmen darf.

Seitdem ist einiges passiert und wir haben bereits einen ersten großen Erfolg feiern können: Gemeinsam haben wir unser Fundingziel von 10.000 € erreicht! Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Personen, die Colored Glasses im Rahmen des Wettbewerbs bislang unterstützt und das Erreichen dieses Ziels ermöglicht haben.

In einem zweiten Schritt zählt nun vor allem die Anzahl unserer Unterstützer*innen – denn die 20 Projekte mit der größten Crowd erhalten ein zusätzliches Preisgeld der Hertie-Stiftung. Bis zum 19. Mai haben wir die Chance, je nach Platzierung ein Preisgeld zwischen 5.000 € und 25.000 € zu gewinnen: Beträge, mit denen Colored Glasses sehr viel bewirken kann.

Wir würden uns freuen, wenn Du Colored Glasses auf startnext.com/coloredglasses Deine Stimme gibst und die Aktion mit einem Mindestbeitrag von 5 € oder mehr unterstützt. Bitte teile die Kampagne auch mit Deiner Familie und Deinen Freunden über Facebook, Instagram, WhatsApp oder per Mail. Jede Stimme zählt und bringt Colored Glasses dem Ziel näher!

Deine Familie und Freunde kennen Colored Glasses noch nicht? Teile doch gerne unser Pitch-Video mit ihnen – dort stellen wir unser Projekt vor:

Mehr Informationen zum Crowdfunding-Contest von MITWIRKEN findest Du hier.

Colored Glasses wurde ausgewählt am Programm MITWIRKEN, dem Förderprogramm der Hertie-Stiftung für gelebte Demokratie, teilzunehmen!

MITWIRKEN begleitet, unterstützt und fördert Demokratie-Projekte, die Partizipation gestalten, Dialog anregen oder Vielfalt stärken. Genau das also, was seit 20 Jahren Ziel von Colored Glasses ist! Wichtiger Bestandteil des Programms ist ein Crowdfunding-Contest.

Gemeinsam Großes bewegen: startnext.com/coloredglasses !

Werde Teil der Colored Glasses Crowd und unterstütze uns mit einem Mindestbeitrag von 5 Euro oder mehr auf startnext.com/coloredglasses! Hilf mit unser Fundingziel von 10.000 Euro zu erreichen und so viele Unterstützer*innen wie möglich zu finden. Die 20 Projekte mit der größten Crowd erhalten ein Preisgeld der Hertie-Stiftung. Mit dem Geld soll das Bildungsangebot Colored Glasses in diesem Jahr finanziell gesichert werden, damit in 2021/ 22 Toleranzworkshops für ca. 1650 Teilnehmende angeboten werden können.

Was ist Crowdfunding?

Die Idee hinter Crowdfunding ist einfach: Viele Menschen (die Crowd) finanzieren (fund) auf einer digitalen Plattform gemeinsam eine Idee oder ein Projekt. Dafür starten bei MITWIRKEN alle ausgewählten Projekte gemeinsam in einen Crowdfunding-Contest auf der Plattform Startnext. Wir bauen unsere Community aus und finanzieren so unser Bildungsangebot. Die 20 erfolgreichsten Projekte, die die größte Anzahl an Spender*innen mobilisieren, erhalten außerdem zusätzliche Preisgelder in Höhe von insgesamt 200.000 Euro von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung.

Der Startschuss zum Crowdfunding-Contest ist am 21. April gefallen. Die Kampagne läuft noch bis zum 19. Mai 2021.

Bitte teilt unsere Kampagne in euren sozialen Netzwerken, denn nur gemeinsam können wir Großes bewegen.

Das Hertie-Förderprogramm für gelebte Demokratie: Colored Glasses ist mit am Start!

Aus über 130 Bewerbungen von vielen interessanten, durchdachten und qualifizierten Projektideen wurde Colored Glasses von der Hertie-Stiftung ausgewählt. Wir haben überzeugt! Damit wurde Colored Glasses für die Teilnahme am Crowdfunding-Contest von MITWIRKEN – dem Hertie-Förderprogramm für gelebte Demokratie – ausgewählt. Herzlichen Glückwunsch!

Wie geht’s jetzt weiter? 

KICK-OFF

Ein gemeinsames Auftakt-Meeting wird am Donnerstag, den 4. Februar 2021 von 15:00 bis 18:30 Uhr stattfinden. Dort stellt die Stiftung euch das Team und die Qualifizierungsangebote vor und erklärt die Abläufe und Spielregeln des Crowdfunding-Contests. 

QUALIFIZIERUNG & VORBEREITUNG

Danach starten wir gemeinsam durch! Rund zwei Monate bietet die Stiftung Vorträge, Workshops und Einzelcoachings an, damit wir das Handwerkszeug für Crowdfunding erlernen und eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne auf die Beine stellen können. 

AUSTAUSCH & VERNETZUNG

Auch wird es die Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen und zum Austausch unter den beteiligten Projekten geben.

Außerdem sind gemeinsame digitale Brown-Bag-Meetings für informelles Beisammensein und gemeinsames Essen geplant. Das Highlight? Den Brownbag dazu liefert die Stiftung!

Hier findet ihr Informationen zu den Vortrags- und Workshop-Reihen, zu denen auch ihr euch anmelden könnt:

Falls ihr schon jetzt ein wenig in das Thema Crowdfunding eintauchen wollt, haben wir für euch einige Links zusammengestellt:

Ihr habt Lust, gemeinsam mit uns dieses Projekt voranzutreiben? Dann meldet euch bei uns: vorstand@coloredglasses.de

Wir freuen uns auf euch!

Im vergangenen Herbst hat Colored Glasses einen dritten Platz beim Einheitspreis 2020 erzielt. Mit diesem Preis hat die Bundeszentrale für politische Bildung in diesem Jahr Projekte prämiert, die „in besonderem Maße dazu beitragen, gesellschaftliche Hürden zu überwinden und ein solidarischen Miteinander zu organisieren.“ Im Interview mit der Jury des Einheitspreises sprechen wir über Solidarität, die Deutsche Einheit und Zukunftspläne von Colored Glasses:

Sie wurden vom Publikum und der Jury zu einem der 30 Preistragenden des Einheitspreises 2020 gewählt. Was bedeutet Ihnen das?
Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Zu den 30 Preistragenden zu gehören, betont den Wert, den andere in Colored Glasses sehen. Es bestätigt uns in unserer Bildungsarbeit und darin, diese unbedingt fortzuführen und weiterzuentwickeln.

Wie haben Sie das Thema Ost-West bzw. Solidarität in Ihrem Projekt aufgegriffen? 
Das Thema Ost-West wird bei Colored Glasses nicht explizit aufgegriffen – schließlich ist das Denken in Kategorien und vordefinierten Mustern etwas, das Colored Glasses grundsätzlich aufbrechen möchte. Unser Beitrag zum weiteren Zusammenwachsen Deutschlands besteht darin, für die Einzigartigkeit einer jeden Person zu sensibilisieren, für ihre ganz individuelle Prägung, Identität und Wünsche. Im Bewusstsein für Vielfalt und im Erkennen der damit verbundenen Chancen werben wir für ein solidarisches Miteinander.

Was bedeutet das Thema „Deutsche Einheit“ bzw. Solidarität im Jahr 2020 für Sie? 
Colored Glasses ist ein Programm, das nach der Wende entstand. Die darin involvierten und engagierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind im vereinten Deutschland aufgewachsen. Aus dieser Perspektive heraus betrachten wir die „Deutsche Einheit“ als fortlaufenden Prozess, in dem Unterschiede und Konflikte nicht nur anhand der Dimension „Ost-West“ festzumachen sind, sondern auf vielen Ebenen bestehen, und in dem gegenseitiges Verständnis aufzubauen ist.
Solidarität ist einer der zentralen Europäischen Werte, die wir in unserem Programm vermitteln. Die Bedeutung der Solidarität füreinander ist durch Covid-19 noch deutlicher geworden. Colored Glasses konnte daher zwar keine Workshops mehr durchführen, hat stattdessen aber seine Bestrebungen forciert, sein Bildungsangebot zu digitalisieren. 

Wo gibt es aus Ihrer Sicht nach wie vor Probleme zwischen Ost und West und in der Gesamtgesellschaft?
Fehlender Dialog und ein mangelndes Verständnis für die Perspektiven von Mitmenschen ist in vielen Fällen die Ursache von gesamtgesellschaftlichen Problemen. Colored Glasses setzt sich dafür ein, mit Workshop-Teilnehmenden Lösungen und Handlungsstrategien zu erarbeiten und Kommunikationswerkzeuge aufzuzeigen.

Wie können Sie dazu beitragen, dem entgegen zu wirken? 
Colored Glasses Workshops zielen darauf ab, Teilnehmenden ein besseres Verständnis von Kultur, Zugehörigkeit und Identität zu vermitteln. Darüber hinaus werden interkulturelle Kommunikation und Kooperation gefördert sowie Vielfalt und Chancengleichheit.

Haben Sie schon Pläne für das Preisgeld? 
Das Preisgeld wird Colored Glasses dabei unterstützen, seine Bestrebungen für die Digitalisierung von Workshops zu realisieren und diese ortsunabhängig durchzuführen, damit alle Interessierten zu den genannten Themen weitergebildet werden können.

Du möchtest mehr über den Erfolg von Colored Glasses beim Einheitspreis 2020 erfahren? Weitere Informationen findest Du hier auf unserem Blog.

Zur Digitalisierung unseres Bildungsangebots wird Colored Glasses im Rahmen eines Startsocial-Stipendiums von zwei Expert*innen unterstützt.

Hurra: Colored Glasses hat einen dritten Platz beim Einheitspreis 2020 erzielt!

Mit diesem Preis hat die Bundeszentrale für politische Bildung in diesem Jahr Projekte prämiert, die „in besonderem Maße dazu beitragen, gesellschaftliche Hürden zu überwinden und ein solidarisches Miteinander zu organisieren.“

Anikó Szemes, die sich für Colored Glasses als ehrenamtliche Koordinatorin in Niedersachsen und Bremen engagiert und die auf die Preisausschreibung aufmerksam geworden ist, berichtet:

„Als ich die Kurzbeschreibung gelesen habe, dachte ich mir, dass es für Colored Glasses einen Versuch wert sei, sich für den Einheitspreis zu bewerben. Das hat sich nun bewahrheitet und als voller Erfolg herausgestellt! Auf Grund der herausfordernden Situation, in der sich der Verein durch die Corona-Pandemie befindet, ist jedes Preisgeld dringend notwendig, um die großartige Arbeit von Colored Glasses weiter voranbringen zu können.

Dank der Unterstützung unserer hauptamtlichen Mitarbeiterin Sara Klingebiel konnte ich die nötigen Unterlagen für die Bewerbung schnell zusammentragen. Im Anschluss wurde im Verein und in privaten Kreisen die Werbetrommel gerührt – und tatsächlich: es wurden genug Stimmen zusammengetragen, um die Vorauswahl zu bestehen. Die endgültige Entscheidung wurde dann von einer siebenköpfigen Jury getroffen: Colored Glasses konnte einen dritten Platz erzielen und erhält damit ein Preisgeld von 1.000 €.“

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Personen, die Colored Glasses mit ihrer Stimme unterstützt und so diesen Erfolg ermöglicht haben!

Jens G. ist Mitte 30 und von Beruf Ingenieur. Aufgewachsen ist er in der Nähe von Chemnitz, er kennt Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit aus dem Alltag und hat miterlebt, wie rechte Parteien ihre Parolen verbreiten. Seit mittlerweile drei Jahren spendet Jens G. jährlich 150 Euro an Colored Glasses. Damit finanziert er jeweils einen der Toleranzworkshops, die kostenlos angeboten werden. In diesen werden Jugendlichen Werte wie Akzeptanz und Toleranz vermittelt, die für Jens G. zu den Grundwerten einer Gesellschaft gehören. Doch nicht nur die Vermittlung dieser Werte, sondern auch der lokale Charakter der Bildungsinitiative haben Jens G. überzeugt. Im Interview erzählt er über seine Beweggründe, an Colored Glasses zu spenden.

Lena Bolz: Die Toleranzworkshops von Colored Glasses werden von ehrenamtlichen Mitarbeitenden geleitet. Dabei wird sowohl für das Material der Workshops, als auch für die Durchführung von Schulungen und Fortbildungen Geld benötigt. So kostet das Material pro Workshop 50 Euro und das Angebot von Weiterbildungen für ehrenamtliche Mitarbeitende 250 Euro. Private Spenden können hier viel bewegen. Was war für Sie der Auslöser, an Colored Glasses zu spenden?

Jens G.: Mein Treffen mit Sara [hauptamtliche Mitarbeiterin bei YFU und ehrenamtliche Trainerin bei Colored Glasses – Anmerkung der Verfasserin], die ich aus meinem privaten Umfeld kenne, und ihre Erzählungen über die Erlebnisse bei der Organisation. Die Erzählungen empfand ich als sehr interessant und beeindruckend. Das hat mich einfach direkt überzeugt, Colored Glasses zu unterstützen.

LB: Von welchen Erlebnissen hat sie Ihnen berichtet?

Jens G.: Eher von allgemeinen Aktivitäten. Sie hat mir erklärt, wie die Workshops gestaltet werden und wie in den Schulen auf Jugendliche zugegangen wird. Gerade dies empfinde ich als richtigen Ansatz. Sie hat mir aber auch von den Trainings berichtet, die nötig sind, um die vielen Freiwilligen auszubilden. Dabei finde ich besonders beachtenswert, wie deutschlandweit zusammengearbeitet wird und wie viele junge Menschen sich dafür einsetzen, etwas zu bewegen.

Ein kleiner Beitrag mit großer Wirkung

LB: Haben Sie beim Spenden an Colored Glasses das Gefühl, etwas zu bewegen?

Jens G.: Ja, auf jeden Fall. So wie ich Colored Glasses kenne und verfolge, weiß ich, dass das Geld wirklich dort ankommt und verwendet wird, wo es gebraucht wird. Es ist an sich nur ein kleiner Beitrag, einen solchen Workshop zu finanzieren, aber man kann damit viele junge Menschen erreichen.

LB: Es gibt eine Vielzahl von ehrenamtlichen Organisationen, nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit. Darunter befinden sich auch sehr große und bekannte. Wodurch hebt sich YFU mit seinem Bildungsprogramm Colored Glasses für Sie von diesen ganzen anderen Organisationen ab?

Jens G.: Dass Colored Glasses keine riesige Initiative ist, war ein Argument für mich. YFU bewegt mit seinem Bildungskonzept lokal etwas in Deutschland und konzentriert sich dabei auf die Werte Akzeptanz und Toleranz. Hingegen sind die meisten großen und bekannten Organisationen häufig so unübersichtlich, dass man gar nicht genau weiß, was mit seinem Geld passiert. Bei denen wird das Geld weltweit eingesetzt und als Spender kann ich nicht genau verfolgen, was mit meiner Spende passiert. Solche großen, weltweit agierenden Vereinigungen sind natürlich wichtig, aber ich wollte eher ein Konzept mit lokalem Charakter wie Colored Glasses unterstützen.

Colored Glasses sät Samen der Toleranz in den Köpfen der Menschen:
Ihre Spende hilft!

LB: Colored Glasses setzt sich besonders für die Werte Toleranz und Akzeptanz ein. Warum sind Ihnen diese Werte so wichtig?

Jens G.: Ich finde das sind Werte, die zu den Grundwerten einer Gesellschaft und eines jeden Menschen gehören sollten. Leider scheinen diese Werte in der heutigen Welt häufig nicht mehr vertreten zu sein. Ich hoffe, dass über die Workshops, die Colored Glasses anbietet, diese Werte gerade wieder an junge Menschen herangetragen werden können.

Die junge Generation braucht die Arbeit von Colored Glasses

LB: Warum sollten andere Menschen Colored Glasses unterstützen?

Jens G.: Ich denke, dass alle Menschen in Deutschland ein friedliches und angenehmes Leben führen wollen. Das schließt mit ein, dass man auch friedlich und angenehm mit seinen Mitmenschen umgeht. Die Grundlage dafür sind Akzeptanz und Toleranz im Umgang miteinander, weswegen gerade diese Werte gestärkt und geschützt werden müssen. Gerade die junge Generation, die sich in der Entwicklung ihrer Werte und Normen befindet, braucht diesen positiven Einfluss und die Arbeit von Colored Glasses als Gegengewicht zu den negativen Einflüssen, denen sie ausgesetzt ist.

LB: Warum empfinden Sie die Werte Akzeptanz und Toleranz als unterbesetzt in unserer derzeitigen Gesellschaft und was würden Sie sich stattdessen wünschen?

Jens G.: Eine Gesellschaft ist im ständigen Wandel. Derzeit wird jedoch verstärkt jede Veränderung von einer Gruppe der Bevölkerung sofort als schlecht dargestellt, teilweise wird den Träger*innen dieser Veränderungen sogar mit Gewalt begegnet. Ich wünsche mir mehr Akzeptanz und Offenheit gegenüber Veränderungen und mehr Toleranz im Allgemeinen gegenüber anderen Ansichten, Denkweisen, Kulturen usw.

LB: Colored Glasses feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum. Welche Bedeutung hat dieser runde Geburtstag für Sie als Spender?

Jens G.: Man könnte natürlich sagen, dass es schade ist, dass es Colored Glasses immer noch geben muss und Werte wie Akzeptanz und Toleranz nicht selbstverständlich sind. In erster Linie freut es mich aber, dass es diese Bildungsinitiative von YFU schon so lange gibt, dass sie weiterwächst und ihre großartige Arbeit weiterhin fortsetzt.

Sie möchten auch für Colored Glasses spenden?

Spendenkonto:             

Deutsches YFU Komitee e.V.
Commerzbank Hamburg
BIC: DRESDEFF200
IBAN: DE 67 2008 0000 0908 0302 01
Referenz: Colored Glasses

Mehr Informationen zum Spenden für Colored Glasses finden Sie hier.

Colored Glasses ist wegen der Förderung internationaler Gesinnung, der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens durch Bescheinigung des Finanzamtes Hamburg-Nord, StNr. 17/411/01218, vom 23.04.2014 als steuerbegünstigten gemeinnützigen Zwecken im Sinne §§ 51 ff. AO. dienend anerkannt. Bei Beiträgen bis 200 Euro erkennen die Finanzämter den Kontoauszug oder Einzahlungsbelegt als Nachweis an. Wenn Sie eine Zuwendungsbescheinigung benötigen, vergessen Sie bitte nicht, Ihren vollständigen Namen und Ihre Anschrift einzutragen.

Autorin: Lena BolzBilder: Gerd Altmann und Nattanan Kanchanprat, Edit: Colored Glasses  

Ein herzliches Dankeschön an die Autorin Lena Bolz, die sich im Rahmen eines Semesterprojektes für diesen Beitrag mit Colored Glasses entschieden hat. Besonderen Dank an Jens G., der sich für das Interview zur Verfügung gestellt hat. 

Für Anfragen zur Weiterverbreitung melden Sie sich gerne bei coloredglasses@yfu.de 

Bei eigenem Interesse zur Erstellung von Beiträgen für Colored Glasses im Rahmen von Studienarbeiten oder zur Erweiterung Ihrer Publikationshistorie kontaktieren Sie gerne coloredglasses@yfu.de

Hurra! Wir werden auch in 2020 wieder durch Demokratie Leben gefördert, dieses Mal jedoch vom Lokalen Aktionsplan (LAP) der Stadt Chemnitz. Die Förderung beträgt 9000€ und hat das Ziel die Digitalisierung von Colored Glasses voranzutreiben. 

„Sie haben einen Antrag auf Gewährung einer Zuwendung aus Mitteln des LAP / des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ für das Projekt „Toleranz-Botschafter*innen“ gestellt.

In der Beratung mit dem Begleitausschuss haben Sie ein positives Votum erhalten. Dementsprechend freue ich mich Ihnen mitteilen zu können, dass eine Förderung für Ihr Projekt bewilligt wird.“

Antwortschreiben an Colored Glasses zu Demokratie leben von LAP Chemnitz

Ziel des Projekts ist es drei neue Online-Module für Colored Glasses zu entwickeln und erste Testworkshops an Schulen durchzuführen. Weiterhin hoffen wir im späten Herbst noch eine Teamer*innen Schulung veranstalten zu können. 

Auf Instagram/ Facebook und auf unserem Blog halten wir euch auf dem Laufenden was das Projekt angeht.

2019 wurde unser Projekt „Building Bridges“ durch „Demokratie Leben“ in Eichsfeld gefördert. Mehr dazu kannst du in diesem Blogbeitrag lesen.