Die Idee für die Toleranzworkshops von Colored Glasses wurde im Jahr 2001 durch Mitglieder des Deutschen Youth For Understanding Komitee e.V. (YFU) entwickelt und hat sich in den letzten 15 Jahren immer weiter entwickelt und in weiteren Ländern etabliert.

Um unser 15-jähriges Jubiläum gebührend zu ehren möchten wir Ihnen jeden Monat ein Mitglied der Begründer unseres Bildungsangebotes hier vorstellen. Außerdem wird es dieses Jahr für unsere engagierten Ehrenamtliche ein bundesweites Treffen als Plattform für einen weiteren Erfahrensaustausch, zur Weiterbildung aber auch zur Feier der letzten 15 Jahre.

Sie möchten unser Bildungsangebot darin unterstützen noch viele weitere Jahre zu bestehen um eine bewusste und aktive Auseinandersetzung mit den grundsätzlichen Wertvorstellungen unserer Gesellschaft zu fördern? Dann verschenken Sie doch Toleranz an einen Ihrer Angehöringen (hier auf unserer Website) oder helfen Sie mit einer Spende dabei weitere Workshops zu ermöglichen.

Weihnachten rückt immer näher und eine Geschenkidee fehlt Ihnen noch? Dann haben wir eine Idee für Sie. Verschenken Sie doch Toleranz! Dies ist eine unkomplizierte Art, einem geliebten Menschen eine Freude zu machen und gleichzeitig etwas Gutes für die Gesellschaft zu tun. Denn mit Ihrem Geschenk werden mehr von unseren Workshops möglich und somit das Bewusstsein über diese Thematik immer weiter verbreitet.

Das Verschenken ist ganz einfach und kann mit nur wenig Aufwand hier auf unserer Website durchgeführt werden.

Wir von Colored Glasses sagen schon Mal „Viel Spaß beim Schenken und Frohe Weihnachten“!

Die UNESCO rief den „Internationalen Tag der Toleranz“ damals ins Leben. Dieser fällt dieses Jahr auf Montag den 16. November, wobei heute jedoch keine Workshops stattfinden. Aber dafür haben unsere engagierten Ehrenamtlichen die ersten Wochen des Novembers und werden die letzten Wochen des Jahres dazu nutzen sich aktiv für Toleranz einzusetzen. Es gab diesen Monat bereits in Nordreihn-Westfalen und Hessen Schulungen neuer Ehrenamtlichen und vorallen in Sachsen und Niedersachsen Workshops, bei denen die Ehrenamtlichen dabei helfen Projekttage oder einfach einen an sonsten ganz normalen Schultag mitzugestalten und den Jugendlichen dabei die Thematik der Toleranz näher zu bringen.

Tut es uns gleich und setzt Euch aktiv für Toleranz ein. Dieses Wochenende, nächste Woche, nächstes Jahr und immer wieder!

Diesen Monat gab es spannende Workshops in einem Jugendhaus in Parey in Magdeburg. Von deren besonderen Bezug auf das aktuelle Thema der Geflüchteten in Deutschland, berichtete uns Lena Lorenzen, eine der  Koordinator*innen für die Bundesländer in Mitteldeutschland.

Am 14.10. fanden zwei Workshops in Parey bei Magdeburg statt. Weil zuletzt viele rumänische Familien in die Gemeinde zogen und im Jugendhaus deren Kinder teils ihre Freizeit verbringen, hat der Leiter des Jugendhauses Colored Glasses Workshops mit seinen Schülern vorgeschlagen. Gerne sind wir nach Parey gefahren, um mit den Schüler*innen Toleranzworkshops zu machen. Die beiden 6. Klassen stellten sich als interessiert an der Thematik heraus und waren sogar direkt mit der Situation konfrontiert. Es stellte sich heraus, dass in vielen Klassen Kinder der zugezogenen Familien sind, teilweise ohne Deutschkenntnisse. Die Mitschüler*innen waren mit bisweilen sehr starken Engagement dabei, ihren neuen Mitschüler*innen beim Spracherwerb zu helfen. Der Alltagsbezug wurde beherrscht vom aktuellen Thema Geflüchteter in Deutschland. Hier gab es sehr viel Diskussions- und Redebedarf in den Klassen, viele Schüler*innen schienen sich dringend austauschen zu wollen. Leider hat dafür unsere Zeit nicht gereicht aber wir hoffen, dass das Thema von den Lehrern nochmals aufgegriffen wird. Die enge Zusammenarbeit von Jugendhaus mit der Schule hat uns positiv überrascht. Da beide Gebäude nebeneinander liegen, lassen sich viele Aktionen und Gruppen miteinander verbinden, von Tanz- und Singgruppen über Kreativworkshops, weitere sportliche Angebote mit Nutzung der Schulsporthalle bis hin zur Pausenmusik, bei der sich Jugendliche am Mischpult selbst ausprobieren können. Viele Angebote werden von Personen mitbetreut, die professionell auf dem jeweiligen Gebiet tätig sind. Trotz der sehr ländlichen Lage wird den Schüler*innen der Gemeinde ein überaus vielseitiges Angebot in der Schule und Freizeit geboten, um ihren jeweiligen Interessen nachzugehen. Das große Engagement seitens der Schule, der Lehrer und des Jugendhauses hat den Teamern eine sehr angenehme Atmosphäre geboten, um die Workshops durchzuführen. Direkt nach den Workshops wurde das Interesse bekundet, weitere Workshops in den anderen Klassenstufen stattfinden zu lassen, wobei eine Aussicht auf längere Zusammenarbeit mit der Schule besteht. Das positive Feedback hat uns sehr gefreut und motiviert, öfter nach Parey zu kommen.

Vom 21. bis 26. Juli fand in Tours, Frankreich, das erste „Colored Glasses – Voir le Monde Autrement“-Training statt. Zwei deutsche Ehrenamtliche berichten vom erfolgreichen Start des Bildungsangebotes in den frankophonen Ländern Europas.

 Mareike Schwartz, die selbst bereits viele Colored Glasses Workshops in Deutschland leitete, war Teil des fünfköpfigen Leitungsteams.

„Zusammen mit Patrice und Anne aus Frankreich, Stefan aus Mazedonien und Ann aus den USA leitete ich das Training – was trotz meiner fast nicht vorhandenen Französischkenntnisse erstaunlich gut funktionierte. So international oder zumindest europäisch wie das Team waren auch die Teilnehmer*innen: von 20 kamen zehn aus Frankreich, die anderen kamen aus der Schweiz (4), Estland (2), Deutschland (2), Tschechien (1) und Belgien (1).

Ziel des Trainings war vor allem, die Implementierung von Colored Glasses (CG) in Frankreich und den anderen teilnehmenden Ländern anzustoßen. Gleichzeitig sollte der Aufbau eines (frankophonen) CG-Netzwerks über den Zeitraum des Trainings hinaus vorangetrieben werden.

Während der vier Trainingstage gaben wir zunächst eine Einführung in das (neu übersetzte französische) CG-Konzept und boten dann Einheiten über Interkulturelles und Non-Formelles Lernen sowie eine Zukunftswerkstatt an. Die Teilnehmer*innen bekamen außerdem die Möglichkeit, in fünfköpfigen Teams selbst einen CG-Workshop vorzubereiten und durchzuführen. So lernten sie interaktiv die verschiedenen Simulationen und Methoden kennen, die üblicherweise in der Arbeit mit Schülerinnen und Schülern zum Einsatz kommen.

Die Atmosphäre in der Gruppe war sehr gut und es herrschte schon nach der Teambuilding-Einheit am ersten Tag ein tolles Gemeinschaftsgefühl – nicht zuletzt durch den von der Gruppe entwickelten Schlachtruf, über den sich der Name „A.P.“ (Ambassadeurs-Pioniers) etablierte. Auch die Zusammenarbeit im Leitungsteam war extrem produktiv und herzlich – von der Vorbereitung über die Durchführung und Teamsitzungen bis bei unterwegs auftauchenden Herausforderungen.

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass es eine arbeitsreiche, sehr spannende und intensive Woche für uns alle war. Der CG-Funke ist – wie wir dem Feedback und den seitdem laufenden Initiativen entnehmen können –übergesprungen und schon bald wird es CG hoffentlich auch in Frankreich geben (eventuell mit dem französischen Namenszusatz „Colored Glasses – Voir le Monde Autrement“). Bis die administrativen und organisatorischen Strukturen ausgebaut sind und bis der Trainer*innenpool genauso groß ist wie in Deutschland wird es sicher noch ein bisschen dauern, aber die A.P. sind auf einem guten Weg!“

Justin Jacob, ehrenamtlicher Koordinator von Colored Glasses in NRW nahm ebenfalls am Training teil. Zwar verfügte er bereits über einige Erfahrungen als Workshopleitung. Dennoch empfand er es als sehr wertvoll und bereichernd, sich mit anderen über den Aufbau von Colored Glasses und das Durchführen der Workshops auszutauschen.

„YFU Frankreich und EEE-YFU hatten zum Training und Schulung neuer Ehrenamtlicher aufgerufen, mit dem Ziel Colored Glasses in Frankreich und Europa bekannter zu machen. Ich als Koordinator kenne Colored Glasses schon, dennoch war ich gespannt zu sehen, wie der Funke zu anderen springt. Und dieser ist definitiv zu allen übergesprungen.

Wir waren eine sehr bunte Gruppe, von jung bis erfahren war alles dabei, was die Diskussionen unglaublich spannend machte – insbesondere wenn man über Stereotype, Vorurteile und die daraus resultierende Diskriminierung redet. Besonders zu schätzen wusste ich, dass ich verschiedene Workshops einmal aus Teilnehmerperspektive kennenlernen durfte, die ich persönlich noch nicht durchgeführt hatte. Dadurch habe ich neue Erfahrungen gewonnen und konnte meinen eigenen Teaming-Stil austesten. Erkenntnisreich war auch der ständige Austausch mit den anderen Teilnehmenden über ihre Ansichten zu den unterschiedlichen Workshopmethoden. Wir konnten viel voneinander lernen. Mein Highlight war jedoch das fiktive „Morgeninterview. Ich als Koordinator mit über „60 Jahren in diesem Bereich auf dem Buckel“ durfte von meinen Erfahrungen und meinem Wissen erzählen, um zukünftigen Teamer*innen etwas mehr Sicherheit zu geben und für Colored Glasses noch mehr zu begeistern. Neben mir berichteten zwei andere YFU’ler*innen, welche in ihren Rollen „seit über 40 Jahren“ Workshops geteamt hatten und die Zuhörerschaft an ihrem reichen Wissensschatz teilhaben ließen.

Neben dem Training wurde natürlich auch die Stadt Tours etwas angeschaut, welches mit einem Knoblauch-Basilikum Fest am letzten Tag endete.

Mein Fazit: Es war ein tolles Training reich an vielen neuen Erfahrungen, Erkenntnissen und auch gewonnenen Kontakten in andere Länder. Ein großes Dankeschön an alle involvierten Personen, YFU Frankreich und EEE-YFU.

CG in Frankreich 2015