, ,

Cybermobbing – Hate-Speech und andere Formen digitaler Gewalt

Cybermobbing

Die Auseinandersetzung mit dem Thema Cybermobbing liegt uns bei Colored Glasses sehr am Herzen – erst vor kurzem haben wir einen digitalen Workshop zu diesem Thema entwickelt, um auch in Zeiten von Social Distancing und Online-Unterricht den Austausch im Klassenraum hierzu zu fördern. Aber wie lässt sich Cybermobbing überhaupt definieren? Wie sehen sozialwissenschaftliche und rechtliche Hintergründe aus und welche Ansätze gibt es zur Vermeidung und Bewältigung von Cybermobbing? Das und mehr erklärt Benedikt Leven, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Passau, in den kommenden Tagen auf unserem Blog. Wir starten heute mit seiner Einführung in das Thema:

Cybermobbing – eine wissenschaftliche Einführung

Es sind zwei Grundformen digitaler Gewalt zu unterscheiden:

Zum einen gibt es im Netz verbale Attacken, die gegen den öffentlichen Diskurs gerichtet sind, und zum anderen Hate-Speech, die sich gegen private Rechtsgüter, also gegen konkrete „echte“ natürliche Personen und ihre Integrität richtet. 

Letztere Form der digitalen Gewalt wird oftmals „Cybermobbing“ genannt – vor allem in dem für „Colored Glasses“ maßgeblichen Kontext um Jugendliche in der Schule. Sie soll daher den Schwerpunkt der folgenden Ausführungen bilden – auch wenn dadurch freilich nicht der Eindruck vermittelt werden soll, sie sei die ursprüngliche oder stets typische Ausprägung digitaler Gewalt. 

Was genau ist „Cybermobbing“?

Während in der Wissenschaft verschiedene Definitionsansätze vertreten werden, sollen hier einige maßgebliche Punkte genügen (vgl. Tokunaga, Following you home from school, 2010, Computers in Human Behavior, 26, 277-287; ferner Fawzi, Cyber-Mobbing, 2. Aufl. 2015): 

  • Individuen oder Gruppen als „Täter“
  • …übermitteln aggressive bzw. feindselige Botschaften…
    • „Sprachliche Gewalt“ oder „psychische Gewalt“ oftmals als Schlagworte: Demütigungen, Herabsetzungen, Drohungen, Gerüchte
  • …um Schaden oder Unbehagen zu bereiten… 
  • …mittels elektronischer bzw. digitaler Medien

Autor: Benedikt Leven

Benedikt Leven hat Rechtswissenschaft studiert und promoviert an der Universität Passau bei Professor von Lewinski zu Hate-Speech und Fake-News in ihrer Bedeutung für den öffentlichen Diskurs der Demokratie. Das Thema „Cybermobbing“ interessiert ihn, weil es so nah mit der digitalen Gewalt verwandt ist, die sich gegen die öffentliche Meinungsbildung richtet. Für das Wintertreffen von Colored Glasses im Januar 2021 hat er einen Workshop zu diesem Thema konzipiert und den Teilnehmenden so wissenschaftliche Perspektiven darauf nähergebracht.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Benedikt Leven!

Seinen Lebenslauf, seine Publikationshistorie und seine Kontaktdaten findet ihr hier auf der Webseite der Universität Passau.

Ihr möchtet mehr über das Thema „Cybermobbing“ erfahren? Den nächsten Teil der Reihe findet ihr ab dem 23.02.2021 hier auf unserem Blog.