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Colored Glasses Jahresbericht 2021
Es ist soweit: Der Colored Glasses Jahresbericht 2021 ist erschienen!
Gemeinsam blicken wir zurück auf ein Jahr, das vor allem in einer Hinsicht ein ganz besonderes war: Colored Glasses ist 20 Jahre alt geworden. Diesen runden Geburtstag haben wir auf allen Ebenen und Plattformen gebührend gefeiert – ob auf dem digitalen Wintertreffen am Jahresanfang, dem Sommerfest oder einer internationalen Jubiläumsfeier.
Weitere wichtige Ereignisse und Projekte, die uns in 2021 begleitet haben, waren unser Startsocial-Beratungsstipendium, unsere Teilnahme am Crowdfunding-Contest „MITWIRKEN“, unsere digitale Reise „einmal um die Welt“ und gemeinsame Teamer*innen-Schulungen mit YFU Türkei. Besonders gefreut haben wir uns außerdem darüber, dass erste Workshops wieder in Präsenz stattfinden konnten.
Ein Riesendank an alle, die Colored Glasses in 2021 begleitet haben und durch ihre Unterstützung und ihr Engagement auch in Zeiten der Pandemie zu mehr Toleranz und einer bunten Gesellschaft beitragen. Ihr seid großartig!
Den Jahresbericht könnt hier herunterladen:
Toleranzchallenge – sei dabei!
Ready? Set? Go! Wir legen los mit der #Toleranzchallenge. Sei dabei und erhalte einen Colored Glasses Hoodie deiner Wahl als Dankeschön.
Das Schuljahr 2022/23 steht in den Startlöchern und wir sind bereit, mit viel Engagement bundesweit junge Menschen für Toleranz und eine offene, bunte Gesellschaft zu begeistern. Wenn du in diesem Schuljahr mindestens fünf Colored Glasses Workshop teamst, erhältst du als Dank einen Hoodie aus unserem Shop!
Challenge accepted? Dann achte auf die Aufrufe für Teamer*innen in deiner Region und bundesweit, sammle spannende Erfahrungen und schreib uns unter coloredglasses@yfu.de, sobald du fünf Workshops geschafft hast und diese im Intranet entsprechend hinterlegt sind. Wir bestellen dir dann deinen Wunsch-Hoodie, damit du noch mehr Farbe in die Welt tragen kannst!
Schon gesehen? Colored Glasses ist auch auf Instagram! Schreib uns dort in die Kommentaren, ob du dabei bist und welchen Hoodie du am coolsten findest!
#SOFAVOLUNTEERS: Wir suchen Dich zur Verstärkung des CG-Vorstands!
Der CG-Vorstand ist für übergreifende Aufgaben zuständig. In einer monatlichen online-Telko werden Projektanträge, Finanzen, Marketing, Veranstaltungen und inhaltliche Strategien besprochen, um die nachhaltige Präsenz und Aktivität von Colored Glasses fortzuführen. Wir suchen 2-4 Personen, die Lust und Zeit haben sich im CG-Vorstand zu engagieren und folgende Aufgaben zu übernehmen. Die Bereiche haben viele Schnittstellen, sodass die Aufgabenverteilung individuell gestaltet werden kann. Nachfolgend unser Vorschlag:
Was wären deine möglichen Aufgaben?
Wissensmanagement
Umfasst das interne Wissensmanagement der Sharepoints des CG Vorstands und der Koordis.
Aufgaben
Konzeptwerkstatt
Umfasst die Übersicht über sämtliche Konzepte:
Aufgaben
Schulungen und Fortbildungen
Umfasst den Überblick über sämtliche Schulungen (online und in Präsenz)
Aufgaben
Digitalisierung
Umfasst die Umsetzung des Maßnahmenplans für unsere Digitalisierungsstrategie und die Übersicht über unser digitales Workshopangebot
Veranstaltungsorganisation
Umfasst die Planung, inhaltliche Konzeption, Organisation, Nachbereitung von
Warum solltest du in unser Team kommen?
Was solltest du mitbringen?
Wir haben dein Interesse geweckt oder du hast Fragen? Dann melde Dich bei vorstand@coloredglasses.de oder über Instagram: @coloredglasses_yfu und sag uns, welche Aufgaben du übernehmen möchtest.
Wir freuen uns auf Dich! 😊
Colored Glasses zum Krieg in der Ukraine
Der Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine erfüllt uns bei Colored Glasses mit fassungsloser Trauer. Wir sind zutiefst bestürzt über den eklatanten Bruch des Völkerrechts, den das Regime Putins begeht.
Mit dem Bildungsangebot von Colored Glasses möchten wir zur Schaffung einer vielfaltsbewussten und diskriminierungssensiblen Welt beitragen. Wir setzen uns mit Überzeugung für die friedliche Verständigung zwischen den Menschen ein, begegnen einander mit Akzeptanz und Toleranz. Der gewaltsame Angriff auf die Menschen in der Ukraine stellt eine unmissverständliche Ablehnung dieser Werte dar und zerstört die Grundlagen für ein selbstbestimmtes Leben dieser Menschen. Wir möchten daher unsere zutiefst empfundene Solidarität mit den Menschen in unserem europäischen Nachbarland, der Ukraine, ausdrücken.
Der erneute Kriegsausbruch in Europa führt uns qualvoll vor Augen: Unsere Arbeit ist nun wichtiger denn je. Wir haben bereits viel erreicht, doch es gibt noch viel zu tun. Wir dürfen nun nicht in Ohnmacht verfallen, sondern müssen mit Entschlossenheit zeigen, dass wir mehr sind. Dass die Kraft der Freiheit, in Vielfalt geeint, stärker ist als Hass und sinnlose Aggression. Wir stellen uns gegen jede Form von Diskriminierung und Gewalt und stehen zu den Menschen, die sich gegen Krieg und Waffengewalt einsetzen – egal in welchem Land.
Die europäische und internationale Jugendarbeit wird weiterhin mit Leidenschaft und Überzeugung für den Frieden in der Welt, für Aussöhnung, den respektvollen Umgang miteinander und die friedliche Lösung von Konflikten einstehen. Zu dieser Stunde sind wir mit unseren Gedanken ganz bei den Menschen in der Ukraine, und allen, die unter den Folgen des Krieges leiden.
Antiziganismus – eine kaum beachtete Form von Rassismus
Das Thema Antiziganismus hat in der öffentlichen Debatte häufig keinen besonders großen Stellenwert – auch, wenn immer wieder Vorfälle von Diskriminierung gegenüber Sinti*ze und Rom*nja bekannt werden. Ein solches Beispiel stellt eine Ausgabe der Sendung „Die letzte Instanz“ des WDR dar, die für viele Schlagzeilen gesorgt hat. Sie wurde 2021 ausgestrahlt und ihr Inhalt hat nicht nur in den Communities der Sinti*ze und Rom*nja für Empörung gesorgt.
Um mehr über das Thema Antiziganismus zu erfahren, wurde ein Workshop für unsere Koordinierenden zusammen mit der Kompetenzstelle gegen Antiziganismus (KogA) der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten sowie einer Vertreterin der Beratungsstelle für Sinti und Roma Niedersachsen organisiert.
Was ist Antiziganismus?
Schnell merkten wir, dass die meisten von uns Teilnehmenden bisher sehr wenig Berührungspunkte mit dem Thema Antiziganismus hatten. Dementsprechend haben wir den Workshop mit einigen Grundlagen begonnen. Dabei ging es zunächst darum, mehr darüber zu erfahren, wie Antiziganismus überhaupt definiert werden kann. Wir haben gelernt, dass die Auseinandersetzung mit einer solchen einheitlichen Definition von Antiziganismus, wie man ihn heute versteht, noch gar nicht so alt ist. Die Allianz gegen Antiziganismus hat 2017 eine Arbeitsdefinition vorgeschlagen. In dieser wird Antiziganismus als Rassismus gegenüber Menschen, die als
Zigeunerwahrgenommen werden, definiert. Diese Personen werden[1]Selbst- und Fremdbezeichnung
Man muss sich in diesem Kontext immer bewusst sein, dass das Z-Wort eine Fremdbezeichnung ist, die in der Regel nicht von den Betroffenen selbst genutzt wird. In Deutschland hat sich die Selbstbezeichnung „Sinti*ze und Rom*nja“ durchgesetzt. Nichtsdestotrotz gibt es eine Vielzahl an weiteren Selbstbezeichnungen der verschiedenen Gruppen. Wie auch in anderen Bereichen ist es vor allem wichtig, mit anstatt über andere Menschen zu sprechen. Aus diesem Grund haben wir uns besonders darüber gefreut, dass wir mit der Vertreterin der Beratungsstelle für Sinti und Roma Niedersachsen ins Gespräch kommen konnten. Sie konnte uns interessante Einblicke aus ihrer eigenen Perspektive geben und hat uns viele unserer Fragen beantwortet. Ihre Teilnahme am Workshop war für uns sehr bereichernd.
Was machen wir mit dem Gelernten?
Der Workshop war eine tolle Gelegenheit, unseren Horizont zu erweitern. Leider musste die Veranstaltung wie noch so vieles momentan online stattfinden. Trotzdem war es sehr schön, zusammenzukommen und sich mit einem so wichtigen Thema auseinanderzusetzen. Nach dem Workshop haben wir noch eine Weile darüber gesprochen, wie wir das Gelernte nicht nur für uns selber nutzen, sondern auch an andere weitergeben können. Hier ist die Idee entstanden, vielleicht in Zukunft einen ähnlichen Workshop zu organisieren, damit noch mehr Personen daran teilnehmen können.
[1] Mit der durchgestrichenen Schreibweise des Z-Wortes soll verdeutlicht werden, dass es sich hierbei um eine abwertende Fremdbezeichnung handelt.
Autorin: Mara Rehfinger