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Toleranz ist der teuerste Wert – Colored Glasses beim Kreativcamp in der Schweiz
Vom 15. bis 28. Juli fanden die beiden von der Mercator-Stiftung geförderten Kreativcamps in Halle/Saale und Einsiedeln in der Schweiz statt. Im Programm der beiden Camps standen nicht nur die Sessions mit den Workshopleitenden der Hero Society, in denen die Teilnehmenden der Camps sich zum Beispiel in Artistik, Graffiti, Fotografie und Songwriting ausprobieren konnten, sondern auch Sessions mit den YFU-Volunteers, von denen mehrere aus dem Colored Glasses-Konzept entnommen waren. Zur Vorbereitung auf die Ankunft der Teilnehmenden aus der Türkei machten sich die deutschen und schweizer Teilnehmenden auf eine Reise um die Welt, während der sie lernten, was Stereotype sind und wie sie zu Vorurteilen und Diskriminierung führen können.
Später wurden dann zum Beispiel in gemischten Gruppen mit großer Begeisterung Werte ersteigert, und danach wurde darüber gesprochen, warum jedem von uns verschiedene Dinge wichtig sind. Eines war jedoch allen besonders wichtig: Toleranz – der Wert, den alle Gruppen haben wollten.
Die zwei Wochen in Halle und Einsiedeln waren nicht nur eine wunderbare Quelle für kreative Arbeit, sondern auch für Toleranz und neue interkulturelle Freundschaften.
Internationale Wochen gegen Rassismus 12.-25 März
Ein klares Zeichen gegen Rassismus setzt der Interkulturelle Rat in Deutschland e.V. diese Jahr erneut durch Ihre “Internationalen Wochen gegen Rassismus”. Im Aktionszeitraum vom 15. bis 26. März werden bundesweit Veranstaltungen durchgeführt, die zu diesem Thema aufmerksam machen sollen.
Dieses Jahr finden zwei Schulungen und zahlreiche Workshops in diesem Zeitraum statt, um das Wissen über Toleranz und Diskrimunierung in unseren Schulen zu erweitern und dadurch dazu beizutragen in unserer Gesellschaft ein friedlicheres und toleranteres Miteinander zu fördern.
Wir freuen uns, in diesen ersten Monaten des Jahres, bereits eine hohe Anzahl an Workshops im ganzen Land durchgeführt und noch einige Anfragen bereits auf dem Tisch zu haben. Außerdem werden immer mehr engagierte Jugendliche Teil unseres Teamenden-Netzwerkes, was es uns ermöglicht noch mehr Personen zu erreichen.
Planungs- und Fortbildungstreffen der Colored Glasses-Koordinator*innen
Jedes Jahr findet im Januar das Planungs- und Fortbildungstreffen der Colored Glasses-Koordinator*innen und des Colored Glasses-Leitungsteams statt. Dieses Jahr trafen wir uns vom 5. bis 7. Januar in Würzburg, um uns über das letzte und das nächste Jahr auszutauschen, fantastisches selbstgekochtes Essen zu essen und wie immer möglichst viel voneinander zu lernen und miteinander Spaß zu haben.
Am Freitag Abend ließen wir das Jahr 2017 Revue passieren, in dem in ganz Deutschland fast 140 Colored Glasses-Workshops mit mehr als 2600 Teilnehmer*innen stattgefunden haben! Am Samstag setzten sich alle diejenigen Koordinator*innen zusammen, die gerade in den letzten Wochen ihre Aufgabe bei Colored Glasses neu übernommen haben. Sie wurden von mehreren Mitgliedern des Leitungsteams mit allerlei praktischem Wissen auf ihr Koordinationsamt vorbereit. Währenddessen arbeiteten die erfahrenen Koordinator*innen in einem Workshop gemeinsam an der Verbesserung ihrer kommunikativen Fähigkeiten mit dem Thema “gewaltfreie Kommunikation”, die sie jetzt besser bei Colored Glasses und im Alltag einsetzen können.
Am Sonntag wurden die individuellen und gemeinsamen Ziele für 2018 festgelegt. Wie viele Workshops sollen stattfinden? (Spoiler: Noch mehr als im letzten Jahr!) Wer hat gute Ideen für neue Workshop-Zielgruppen, neue Kreativaktionen, mehr Teamende? Alle konnten sich einbringen, und
so manche Idee verbreitete sich rasch: “Au ja, so machen wir es in unserer Region auch!”
Am Sonntag Mittag herrschte Aufbruchstimmung nicht nur weil das Treffen zuende war, sondern auch weil das Ende jedes Wintertreffens für uns auch einen neuen Anfang bedeutet: Auf geht’s ins Colored Glasses-Jahr 2018.
Übrigens: Auch du kannst mitmachen. Wirklich, auch DU! Bald findest du auf coloredglasses.de die Termine für die nächsten regionalen Teamerschulungen. Melde dich an und erfahre, wie du Colored Glasses weiterbringen kannst – und wie Colored Glasses dich weiterbringen kann!
Colored Glasses so erfolgreich wie noch nie!
In diesem Jahr hat es das Colored Glasses Team geschafft alle Rekorde zu toppen. In 2017 konnten wir die Reichweite unserer Bildungsarbeit um ein Vielfaches erhöhen und unsere Zielgruppen ausweiten. Ein großes Dankeschön an alle fleißigen Helfer*innen.
In diesem Jahr waren insgesamt 120 Teamende für Colored Glasses im Einsatz, um Tolernzworkshops an Gymnasien, Haupt-, Real-, Ganztags-, Berufs- und Grundschulen und in der außerschulischen Jugendbildung durchzuführen. Bis dato wurden bereits 130 Workshops in der gesamten Bundesrepublik durchgeführt. Damit konnten wir unsere Reichweite auf 2600 Teilnehmende erhöhen (vgl. 2016: 1900 Teilnehmende).
Um Colored Glasses weiter zu entwickeln, haben wir in diesem Jahr insgesamt 160 neue Ehrenamtliche nach neuem Konzept geschult. Eine volle Schulung umfasst ein ganzes Wochenende und befähigt die Ehrenamtlichen sich auch in der Seminararbeit bei YFU zu engagieren.
Besonders froh sind wir in diesem Jahr über unsere Unterstützer*innen, die die Reichweite von Colored Glasses überhaupt erst möglich machen konnten. Insgesamt konnten wir über Rechnungen und Spenden knapp 10.000€ einnehmen, womit ein großer Teil der Sachkosten gegenfinanziert werden konnte.
Colored Glasses ist auf Spenden angewiesen und jeder Euro zählt. Mit 500€ können wir eine gesamte Schulung für Ehrenamtliche finanzieren und mit 150€ kann ein Toleranzworkshop gefördert werden. Für 30€ können wir Material für eine Schulung oder einen Workshop gegenfinanzieren.
Jetzt könnt ihr Toleranz verschenken, indem ihr dieses Projekt unterstützt.
Was bedeutet Colored Glasses für unsere Ehrenamtlichen?
Colored Glasses kann nur funktionieren, da wir unsere engagierten Ehrenamtlichen haben, die Workshops koordinieren, durchführen und neue Ehrenamtliche schulen.
Saskia Brandstäter ist eine unserer Ehrenamtlichen die derzeit zusammen mit ihren Teamkolleginen unsere Workshops in Sachsen/Sachsen-Anhalt und Thüringen koordiniert. Im folgenden können Sie erfahren, was Saskia an Colored Glasses schätzt und warum Sie sich für dieses Projekt engagiert.
Wie lange bist du schon bei Colored Glasses? Warum hast du dich entschieden bei CG aktiv zu werden?
Ich habe vor vier Jahren meinen ersten Workshop mitgeteamt. Dazu kam es eigentlich eher zufällig: Weil in Wittenberg, wo ich zu der Zeit gewohnt habe, noch Teamende gesucht wurden, habe ich vorher noch schnell die Kurzschulung auf dem Herbst-Aktiven-Treffen von YFU besucht und es dann einfach mal ausprobiert.
Wie war dein erster Workshop, den du selbst mitgeteamt habt? Warst du nervös/aufgeregt?
Natürlich war ich ein bisschen aufgeregt, doch dann war ich total erstaunt, dass die Schüler*innen so viel Respekt vor mir hatten, obwohl ich gerade erst selbst aus der Schule raus war. Vor allem aber hat es richtig viel Spaß gemacht hat. …sonst wäre ich wohl auch nicht mehr dabei…
Wie kam es dazu, dass du zur CG-Koordinatorin wurdet? Was sind deine Aufgaben?
Birte und Lena waren nur zu zweit, haben Unterstützung gesucht und mich gefragt, ob ich Lust hätte. Da habe ich kurz überlegt und ja gesagt. – So einfach kann’s gehen… Unsere Aufgaben sind einerseits der Kontakt mit den Schulen, an denen wir die Workshops durchführen sowie die Teamsuche für die Workshops. Andererseits gehören aber auch Öffentlichkeitsarbeit und das Schulen neuer Teamender dazu.
Was macht CG zu etwas Besonderem? Was reizt dich an der Arbeit?
Innerhalb von YFU ist Colored Glasses meiner Meinung nach besonders, weil die Zielgruppe wesentlich größer ist als bei den Austauschprogrammen. Besonders reizvoll ist außerdem, dass CG sich nicht zuletzt durch die EU- Förderung sehr stark entwickelt, und dass man Teil dieser Entwicklung sein kann und immer viel Freiraum für neue Ideen ist.
Was macht dir besonders Spaß? Woraus nimmst du deine Motivation?
Obwohl ich die Koordinationsarbeit auch gerne mache, macht mir das Teamen der Workshops immer noch am meisten Spaß. Motivierend ist dabei, dass es fast immer direktes Feedback gibt und selbst wenn ein Workshop mal nicht so gut läuft, gibt es eigentlich trotzdem jedes Mal ein paar Schüler oder Schülerinnen, bei denen man das Gefühl hat, dass sie über die Themen nachdenken und etwas mitnehmen von dem Workshop. Das ist wie eine Belohnung und motiviert, weiterzumachen.
Was bedeutet Colored Glasses für dich?
Colored Glasses ist für mich die Möglichkeit, mit Schulklassen Themen zu bearbeiten, die im normalen Schulalltag zu kurz kommen. Es ist jedes Mal eine Herausforderung, sich auf eine neue Gruppe einzustellen, aber deswegen wird es auch nie langweilig und man lernt selbst noch sehr viel dabei.