Hallo, mein Name ist Mert. Und hier möchte euch über mein Abenteuer mit Colored Glasses erzählen. Also schnappt euch euer Popcorn und habt viel Spaß beim Lesen…

Ich mache momentan meinen Freiwilligendienst in der schönen Stadt Hamburg. Manchmal frage ich mich selbst, warum ich hier bin, was ich hier tue. Ich habe meinen Uniabschluss vor ein paar Monaten in Istanbul gemacht und stand vor der Frage: Was jetzt? Normalerweise „sollte“ ich mich um einen Job bewerben, um Geld zu verdienen. Das ist zumindest das, was mir meine Gesellschaft sagte. Deshalb fühlte ich mich nach meinem Abschluss ein bisschen verloren. Ich hatte in meinem Leben noch nicht das richtige Ziel für mich gefunden.

Wenn ich heute Nachrichten sehe, dann ist die Welt oft ein ziemliches Chaos. Ich sehe so viel Rassismus, Ungleichheit und Gewalt. Deshalb wollte ich etwas Gutes tun.

Die Welt ist so wie Kette vernetzt. In der Schule wurde ich durch eine Freundin auf YFU aufmerksam gemacht. Daraufhin habe ich mich für ein Austauschjahr beworben und fand in Deutschland bei meiner Gastfamilie ein wunderbares neues zu Hause für ein Jahr. Nach meinem Austauschjahr wurde ich Teil der großen YFU Familie und engagierte mich Vorort ehrenamtlich. Dabei wurde ich schnell auf Colored Glasses aufmerksam. Ich fand das Workshopsangebot von YFU sofort spannend und genau passend für mich. Nach bisschen recherchieren, habe ich gesehen, dass Colored Glasses hauptsächlich auf Toleranz, Vielfalt, Weltoffenheit und kulturelle Unterschiede steht. Ich erinnere mich heute noch ganz genau an den Zeitpunkt als ich den Knopf „Apply“ für den europäisches Freiwilligendienst geklickt habe. Nach einem Bewerbungsgespräch, meinem Visumsantrag und viele E-Mails hin und her, war es dann soweit.

Nach anderthalb Monates konnte ich bereits in Deutschland einreisen und wurde so Teil der Colored Glasses Familie in Deutschland. Jetzt biete ich bereits Workshops für Kindern ab der 5. Klasse an und konnte schon einige Ehrenamtliche persönlich kennenlernen.

Ich sehe mich selbst in den Gesichtern der Kinder. Als ich in ihrem Alter war, sah ich mein Land und meine Kultur das das „Normale“ an. Andere Leute und ihre Unterschiede fand ich manchmal doof. Deswegen liebe ich mit diesen Kindern zu arbeiten, sie besser kennenzulernen und über unsere Unterschiede zu sprechen. Die Workshops helfen dabei die eigene Perspektive zu verändern oder diese zumindest zu überprüfen. In den Simulationen erfährt man, wie es ist mit Unterschieden konfrontiert zu sein und man erhält die Möglichkeit sein eigenes Verhalten zu reflektieren. Durch dieses interaktive Lernen kann sich Toleranz aus- und weiterentwickeln. Vor und nach den Workshops sehe ich immer diese Veränderung in den Kindern. Ich bin sehr froh darüber die Workshops anbieten zu können, denn manchmal hätte ich mir selber gerne so einen Workshop in meiner Kindheit an meiner Schule gewünscht.

Ich bin ein Ausländer hier in Deutschland. Die deutsche Sprache ist nicht leicht und nicht alle kulturellen Besonderheiten von Deutschland sind mir bekannt. Und trotzdem fühle ich mich dank Colored Glasses, den Kindern in den Workshops, und den vielen Ehrenamtlichen, die sich für die gemeinsamen Ziele von Colored Glasses einsetzen und sehr hart arbeiten, hier in Hamburg bereits zu Hause.

Ich wünsche euch und uns alles eine tolerante und weltoffene Gesellschaft.