Jubiläums-Interview: Miguel

Nach den spannenden Interviews mit einigen Mitbegründern von Colored Glasses, werden wir in den nächsten Monaten die selben Fragen von derzeitigen Regionalkoordinatoren und Leitungsteammitgliedern beantworten lassen.

Heute stellen wir Ihnen Miguel vor, ein engagiertes Mitglied unserer Regionenkoordinatoren und dem Leitungsteam.

Dazu haben wir Miguel einpaar Fragen gestellt:

Miguel

Wie viele Jahre engagierst du dich bereits bei Colored Glasses?

Ich wurde im Herbst 2009 im Rheinland geschult, also 6,5 Jahre.

Was hast du alles bei Colored Glasses bisher gemacht?

  • Workshopleitung
  • Schulungen
  • Koordination

Warum hast du dich damals entschieden bei Colored Glasses mitzumachen?

Nach der Rückkehr aus meinem Austauschjahr wollte ich YFU ehrenamtlich verbunden bleiben und besuchte eine Colored-Glasses-Schulung. Die inspirierte mich sehr, sodass ich die ersten Workshops teamte und später auch leitete.

Was hat dich damals an Colored Glasses interessiert?

Ich fand die Idee spannend, unsere klassischen „YFU-Themen“ auch in Schulklassen zu bringen und so mit Schülerinnen und Schüler verschiedener Altersstufen über Kultur, Toleranz und Diskriminierung zu sprechen. Ich habe mich stets sehr privilegiert gefühlt, in einem toleranten und weltoffenen Elternhaus aufgewachsen zu sein und mich schon früh mit diesen Themen beschäftigen zu dürfen. Daher gefiel mir der Ansatz, unsere Inhalte auch anderen Jugendlichen zugänglich zu machen.

Welche Möglichkeiten hat dir deine Mirarbeit bei Colored Glasses schon eröffnet?

Die Mitarbeit bei Colored Glasses hat mir die Möglichkeiten eröffnet, externen Input zu bekommen und dadurch unser Konzept und unsere Herangehensweisen immer wieder aufs Neue kritisch zu beleuchten. Ich bin oft in Kontakt mit Lehrerinnen und Lehrern, die unsere Arbeit loben und unsere Inhalte aufgreifen. Dies zeigt mir, dass unser Angebot gebraucht und geschätzt wird. Außerdem finde ich es spannend, wie unterschiedlich Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Teilen Deutschlands sind und wie sie auf unsere Workshops reagieren. Die vielen Einblicke in deutsche Klassenräume finde ich äußerst interessant und bereichernd.

Wo stehst du jetzt in deinem Leben?                       

Ich habe gerade knapp zwei Jahre in China verbracht und bin vor Kurzem nach Berlin zurückgekehrt. Die Zeit im Ausland hat mir noch mal eine ganz neue Sicht auf mein Austauschland China und mein Heimatland Deutschland geschenkt, für die ich sehr dankbar bin und die ich mit Vorfreude in die anstehenden Workshops einfließen lassen werde.

Was kannst du den jetzigen Teamern und zukünftigen Koordis mit auf den Weg geben?

Ich wünsche mir, dass Colored Glasses weiter wächst und unsere Workshops qualitativ und quantitativ wachsen. Gerade in Zeiten wie diese ist unsere Arbeit von steigender Bedeutung und unser Einsatz gefragter denn je. Den Teamerinnen und Teamern wünsche ich, dass auch sie viel aus den Workshops mitnehmen und neue Erkenntnisse gewinnen, die sie in ihrem alltäglichen Leben anwenden können. Den Koordis wünsche ich, dass sie uns weiterhin erhalten bleiben und weiterhin so motiviert bleiben, damit wir dieses Jahr endlich die 100-Workshop-Marke knacken!

 Fallen dir Fun-Facts den letzten Colored Glasses Jahren ein?

Ich erinnere mich an an eine Workshopwoche in Friedrichshafen am Bodensee, es muss 2012 gewesen sein. Der Lehrer sprach nur Dialekt und mischte sich andauernd in die Diskussionen ein, am liebsten, indem er „Strecken!“ brüllte. Ich wusste lange nicht, was er damit meinte, bis man mir irgendwann mitteilte, dass es „sich melden“ oder „aufzeigen“ bedeutete… derselbe Lehrer nannte eine Schülerin ihren Initialien entsprechend AKW, was für ihn jedoch für Atomkraftwerk stand, da sie immer glücklich strahlte. Sie fand das nicht so witzig. Vielleicht bieten wir bald auch Workshops für Lehrer an?